Nur noch 2 Monate zu leben – was nun?!
Von Redaktion
Ein Freund von mir fragte vor einiger Zeit in eine kleine Runde was jeder Einzelne täte, wenn ein Arzt ihm sagen würde, er hätte nur noch 2 Monate zu leben – Schweigen!
Zwar hatte ich mich mit diesem Gedanken in der Vergangenheit punktuell für einen Moment beschäftigt, jedoch habe ich diesen niemals zu Ende gedacht weil ich mich habe ablenken lassen wie ein Bambini-Fussbalkicker der plötzlich einen Schmetterling sieht.
An diesem Tag jedoch war alles anders und ich habe diesen Impuls mitgenommen und gedanklich weitergeführt.
Ihr müsst wissen, dass ich durchaus Teil des von mir ach so kritisierten Systems bin welches mich mehr oder weniger brav im Hamsterrad laufen lässt. Manchmal dreht sich das Rad sogar so schnell, dass ich mir fast das Bein breche bei dem Versuch, dass Ding anzuhalten.
Höher, weiter, schneller… Wachstum, Verantwortung, die reine Gier. Klar, ich trage Verantwortung mittlerweile nicht nur für mich sondern für meine wundervolle Familie, ebenso für meine Mitarbeiter und deren Familien.
Aber was zum Teufel würde ich tun, wenn mir ein Arzt sagen würde, dass die Lampen in 2 Monaten endgültig ausgehen? Was würde ich tun? Würde ich einfach weitermachen oder mein alltägliches Tun und Handeln, von einem auf den anderen Tag, ändern?!
Nach reiflichen Überlegungen konnte ich erst mal feststellen, dass ich keine Angst vor dem Tod habe. Meine grundsätzliche Haltung hierzu ist die, dass wir nur für einen Moment in dieser Gestalt und auf dieser Erde sind sowie im großen und ganzen schneller verglühen, als eine Sternschnuppe. Ja, ich glaube daran, dass es so etwas gibt wie eine Seele, gerne könnt ihr es nennen wie ihr wollt. Auf jeden Fall ist dort etwas feinstoffliches und nicht sichtbares was größer ist als das was wir sehen und wahrnehmen. Die Reise wird weitergehen, daran glaube ich fest also versuche ich mich nicht wichtiger zu nehmen als ich bin.
Dennoch sind in meinem Leben andere Menschen im Spiel und mein dahingehender Beschützerinstikt läuft meiner nicht vorhandenen Furcht vor dem Tod, diametral entgegen – sehr ärgerlich.
Natürlich würde ich versuchen, ein paar Dinge so zu organisieren, dass die Menschen die noch weiter in dieser Welt verbleiben und mir lieb sind, nach meinem Aufbruch möglichst gut klar kommen und wenig Herausforderungen durch mein Ableben haben.
Wenn wir jedoch alles rational organisatorische mal beiseite schieben und uns auf die emotionale Ebene begeben stellt sich für mich tatsächlich eine Frage deren Beantwortung, der Schlüssel für viel mehr sein könnte.
Die Kernfrage – Was ist mir wirklich wichtig im Leben!
Eine Antwort auf diese Frage zu erlangen bedingt, dass man gnadenlos und bedingungslos ehrlich zu sich selbst ist und sich auf die Reise macht, einen neuen Bewusstseinsgrad zu erlangen. An dieser Stelle möchte ich Euch gerne noch mal die Bewusstseinsskala von Dr. David R. Hawkins ans Herz legen und ja, ich weiß… der Blick auf die Bereiche kann ernüchternd sein.
Weiter gibt es ein tolles Buch, in dem 235 alte Menschen befragt wurden, was deren Rezept für ein erfülltes Leben war. Warum finden manche Menschen Erfüllung um Leben und schaffen es, glücklich zu sterben?
„Die fünf Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben„
Einer von Ihnen sagte beispielsweise:
„Um mehr Sinn im Leben zu finden, musst du dich von dem lösen, was die Gesellschaft und andere Menschen über dich denken und mit Hilfe irgendeiner Form von Übung – Gebet, Meditation – in der selbst schauen, was dir am wichtigsten ist. Und das musst Du verwirklichen.“
Mit Blick also auf die oben angeführte Bewusstseinstabelle und dem Wissen aus dem vorgenannten Buch kam mir persönlich die erschreckende Erkenntnis, dass ich ziemlich oft im „Aussen“ bin und extrensisch motiviert versuche, alles und jedem gerecht zu werden. Unter gar keinen Umständen wären die Inhalte, die mein tagtägliches Leben bestimmen die, die ich in den letzten 2 Monaten meines irdischen Lebens nur ansatzweise als essentiell und verfolgenswert betrachten würde.
Aber warum lebe ich nicht jeden Tag so, als wäre es mein letzter?!
Die jenigen Leser unter Euch die jetzt ebenso in der Matrix gefangen sind wie ich könnten sagen, dass man ja schließlich Geld verdienen muss damit man sich und seine Familie ernähren kann und ein „gutes Leben“ hat. Nun ja, diese Antworten kenne ich zu genüge und sie sind auf den ersten Blick nachvollziehbar. Dennoch zeigen sie gnadenlos auf, wie erbärmlich abhängig wir uns haben machen lassen und wie sehr wir uns doch von wesentlichen, geistigen Dingen, die das individuelle Menschsein ausmachen, entfernt haben.
Wenn wir nur noch Leben um zu überleben und wir wie ferngesteuerte Roboter Tag ein, Tag aus unser Dasein fristen, was macht das Leben noch lebenswert und ist die Zeit für diese Oberflächlichkeiten in Dauerschleife nicht zu kurz?
Ja, die hoch philosophische Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine wesentliche, sogar eine absolut wesentliche die manches mal zu groß erscheint. Ausserdem haben wir ja festgestellt, dass wir im Hamsterrad recht wenig Zeit haben auf der Suche nach Antworten.
Wenn wir jedoch mit dem Tod konfrontiert werden gibt es kein entrinnen und dies liebe Freunde, wird früher oder später jeden von uns ereilen. Dann zwingt uns unser kleines, irdisches Leben dazu uns die Fragen zu stellen, die wir in den Jahren davor dem Konsum und der Oberflächlichkeit untergeordnet haben.
Ich persönlich weiß, dass ich in den besagten letzten 2 Monaten, jeden einzelnen Tag, jeden einzelnen Atemzug genießen würde. Ich würde im Regen tanzen und an meinen Freund Ivo denken der Regentropfen als Glücksperlen bezeichnet und mich erst auf die Idee gebracht hat diesen Artikel hier zu schreiben. Ich würde jeden Sonnenstrahl auf der Haut spüren und bemerken, wie dieser direkt in meine Zellen gelangt. Ich würde mich in einen Wald stellen, Bäume umarmen und deren Energie in mir aufsaugen. Ich würde lächelnd Menschen treffen, die ich lange nicht mehr getroffen habe weil zwischen ihnen und mir mein Ego stand und mit ihnen noch mal eine gute Zeit verbringen. Vor allen Dingen würde ich die liebsten Menschen um mich herum versammeln, wahre Freunde und vorne weg meine wunderbare Familie, meine Frau, meine Kinder, meine Hunde. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde würde ich inhalieren, voller Dankbarkeit und wüsste genau, dass es keinen Grund gibt traurig zu sein weil alles gut ist.
Die Frage ist nur, warum erst so ausgiebig und klar wenn einem der Sennsenmann die Pistole auf die Brust setzt?
Meine Empfehlung, so fern ich mir dies überhaupt anmaßen darf, wäre die, dass es viel mehr Sinn macht, sich mit seinem Innersten zu befassen und die Frage zu beantworten, was wichtig und essentiell ist und was nicht. Geld und Konsum spielt dabei eine aus meiner Sicht untergeordnete Rolle, die wesentlichen Dinge werdet ihr mit Geld nicht kaufen können, Euren späteren Seelenfrieden noch viel weniger. Versucht zu verstehen, dass ihr dem Leben nicht hoffnungslos ausgeliefert seid und ihr jederzeit, durch Euer Tun und Handeln, eingreifen könnt. Gleichermaßen gilt es zu verstehen, dass man im Leben schlicht und ergreifend auch nicht alles bestimmen kann. Zwischen diesen Dingen die Waage zu finden wäre ein wesentlicher Schlüssel.
Wenn ihr es durch diese Bewusstseinserweiterung schafft, ein erfülltes, glückliches, geistreiches und naturverbundenes Leben zu führen schafft ihr es vielleicht, die Angst vor dem Tod zu verlieren und am Ende lächelnd einzuschlafen.
In diesen Tagen wird ein Großteil der Menschen von der Angst bestimmt was ganz sicher kein guter Begleiter ist. Wenn wir die Angst vor dem Tod überwinden können und uns bewusst klar machen, was das Leben wirklich lebenswert macht schaffen wir es vielleicht auch, uns von all diesen Ängsten zu lösen die uns durch gezielte und unterschwellige Propaganda, jeden Tag um die Ohren gehauen wird. Wenn wir wissen wer wir sind und was in uns ist, kann uns nichts und niemand mehr verängstigen und genau damit, wäre der ganze Spuk vorbei und die Transformation in eine neue Weltordnung Geschichte. Viel mehr hätten wir automatisch wieder eine Ordnung, die das Zusammenleben von Menschen lebens- und liebenswert macht, der Rest kommt dann ganz von alleine.
Glückliche Menschen haben keine Angst vor dem Tod also denk verdammt noch mal darüber nach, was Dich wirklich, jeden Tag auf´s Neue, glücklich macht!
Wer weise lebt, braucht nicht einmal den Tod zu fürchten – Buddha
Glück Auf Ihr Lieben